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Hallo und willkommen zurück ihr Schimpansen-Enthusiasten! Wir sind zurück mit einem neuen Beitrag um euch von dem sozialen Leben der Schimpansen zu erzählen! Wenn es um das Soziale geht, sind Schimpansen nicht weniger auf ihre Freunde angewiesen, als wir auch. Jedoch ist es wichtig auch die klaren Unterschiede zwischen Mensch und Schimpanse festzustellen, mit denen eine Beleuchtung dieses Themas einhergeht. Unser heutiger Artikel wird beide Seiten dieser Medaille etwas genauer betrachten.


Seit Jahrzehnten streitet sich die Wissenschaft über die mentalen Fähigkeiten von Schimpansen und versucht herauszufinden über welchen Grad an "Theory of Mind" (Gallup, 1970) sie möglicherweise verfügen. "Theory of Mind" ist eine wichtige sozial-kognitive Fähigkeit die das Nachdenken über geistige Zustände erlaubt. Zum einen kann über die eigenen, aber auch über fremde geistige Zustände nachgedacht werden.

Eine aktuelle Studie in der Zeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) mit dem Titel "Great apes use self-experience to anticipate an agent’s action in a false-belief test" (2019) lieferte einen wesentlichen Beitrag zu der Frage, inwiefern unsere "nahen Verwandten" ein Verständnis für die Perspektiven anderer haben. Zusätzlich dazu hilft solche Forschung auch dabei klarzustellen, welche Aspekte bereits von 6-9 Millionen Jahren bei unseren letzten gemeinsamen Vorfahren vorhanden waren und welche Aspekte sich ausschließlich beim Menschen entwickelt haben. Zu diesem und umliegenden Themen gibt es insgesamt eine riesige Bandbreite an Studien. Das wesentliche Problem an diesen Studien ist jedoch, dass die Erkenntnisse von Schimpansen in Gefangenschaft stammen. Obwohl die Verhältnisse dadurch nicht automatisch schlecht für die Schimpansen sein müssen, befinden sie sich aber nicht in einem Umfeld, für das ihr Gehirn und ihr Körper sich entwickelt haben. Jedoch lassen sich diese wichtigen Fragen mit Feldforschung fast bis gar nicht beantworten, da viele relevante Faktoren nicht kontrolliert werden können, mal abgesehen von ethischen Fragen die hier noch gar nicht berücksichtigt wurden. Über die Jahrzehnte hinweg haben Verhaltensforscher nichtsdestotrotz viel über Schimpansen gelernt in dem sie sie einfach nur in ihrem Alltag in der Wildnis beobachtet haben. Natürliche Habitate erlauben uns immer wieder spannende neue Dinge über Schimpansen zu lernen und zu entdecken. Zum Beispiel in Bezug auf ihr Zusammenleben und darüber, wie ihr Verstand funktioniert. Schimpansen sind unter anderem für ihre Kooperationsfähigkeit bekannt. Diese zeigt sich besonders deutlich in Jagdsituationen, Verteidigung des Territoriums und in der Bildung von Bündnissen (Boesch, 1994).


Ein weiteres interessantes Thema aus dem Bereich des sozialen Alltags der Schimpansen ist das soziale Lernen. Kurz erläutert, bedeutet soziales Lernen die Weitergabe von Wissen zwischen mindestens zwei Beteiligten. Bei uns Menschen hat dieser Vorgang zu einer facettenreichen kulturellen Welt geführt. Aber wie steht es hier um andere Primaten? Diese Frage wurde unter anderem von Primatologen, Psychologen und Anthropologen lange diskutiert. Bezogen auf Schimpansen lässt sich festhalten, dass sie zwar kein so komplexes Kultursystem besitzen wie wir, es aber dennoch Hinweise auf das Vorhandensein von Kultur gibt. Beispielsweise haben Forscher standortspezifische Unterschiede zwischen Schimpansenpopulationen feststellen können und Verhaltensweisen entdeckt, die über mehrere Generationen weitergegeben wurden. Diese Erkenntnisse überschneiden sich mit dem, was Jane Goodall bereits in ihren ersten Beobachtungen an Schimpansen festgestellt hat. Einige Bereiche in denen Unterschiede zwischen den Populationen ausfindig gemacht werden konnten sind: Werkzeugnutzung, gezieltes Werfen, Nestbau, Körperpflege, Regentänze und Balzrituale. Unterschiede zwischen den Populationen oder auch Gruppen von Schimpansen kann auch bedeuten, dass bestimmtes Verhalten gar nicht gezeigt wird. Besonders interessant ist hier, dass Schimpansengruppen, die sich im gleichen Ökosystem bewegen teilweise komplett unterschiedliche Verhaltensweisen entwickeln obwohl sie Zugang zu den gleichen Materialien haben (Luncz et al., 2012). Teilweise lässt sich das auf eventuelle "Lektionen" zwischen Mutter und Nachwuchs zurückführen, die wiederum gruppenspezifisch sind. Jedoch lernen Schimpansen nicht nur von ihren Müttern, sondern auch von anderen Gruppenmitgliedern. Um unsere Ausführung zu Kultur zu einem Ende zu bringen hier noch ein spannendes Beispiel: Eine Studie konnte nachweisen, dass im Wald des Kibale Nationalparks in Uganda Schimpansen Honig mit Hilfe eines Stocks aus Baumstämmen extrahieren, während die Schimpansen im Budongo-Wald, der knapp 200km entfernt (auch in Uganda) liegt, Blätter zerkauen und diese als eine Art Schwamm benutzen um den Honig aus besagten Baumstämmen zu holen (Brunette, 2020).



Schimpanse isst Schildkröte (standort-spezifisches Verhalten)


Nun wollen wir aber auch noch ein wenig in andere wichtige Themen des sozialen Alltags der Schimpansen eintauchen, die nicht weniger interessant sind: Emotionen. Man geht davon aus, dass Emotionen sich durch Gesichtsausdrücke beschreiben lassen (Ekman & Friesen, 1971). Die Informationen, die so ein Gesichtsausdruck mit sich bringt können einiges über Motivation und Intention verraten. Bei uns Menschen wird diesem Forschungsbereich bereits seit Jahrzehnten nachgegangen (Ekman, 1997). Wissenschaftler haben jedoch auch ein Instrument entwickelt, mit dem es möglich sein soll das ganze auf Schimpansen auszuweiten (ChimpFACS). Das identifizieren prototypischer Gesichtsausdrücke mithilfe dieser Instrumente kann dabei helfen, die Wissenschaft voranzubringen in dem es Standards zur Auswertung zur Verfügung stellt (Parr et al., 1998). Nichtsdestotrotz ist es schwierig gutes Bildmaterial von Emotionen zu erlangen, da sie meist nur in schnell vorübergehenden Situationen zu beobachten sind. Trotz dieser Hürden sind aber dennoch viele spannende Befunde zu Tage geführt worden. Einer dieser Befunde ist, dass Empathie bei Schimpansen nachgewiesen werden konnte und sie sich gegenseitig helfen und unterstützen. Ein Beispiel dafür in Gefangenschaft ist das "Tchimpounga Chimpanzee Rehabilitation Centre". Dort wurde beobachtet das Schimpansenweibchen Waisen "adoptierten". Das ist aber auch etwas, was in der Wildnis beobachtet wurde, wie zum Beispiel im "Tai Chimpanzee Project" in der Elfenbeinküste. Dort hat das Schimpansenmännchen Fredie auch Waisen aufgenommen sich um sie gekümmert und beschützt, bis sie alt genug waren für sich selbst zu sorgen. Es ist auch noch wichtig zu sagen, dass Schimpansen leiden, wenn sie ihrer sozialen Kontakte und ihres natürlichen Umfelds beraubt werden. Das kann sich in Depressionen und anderen negativen emotionalen Zuständen äußern. Obwohl Auffangstationen überall auf der Welt das Beste geben, dass es den Schimpansen gut geht, gehören sie trotzdem in die Wildnis!


Nun da wir ein wenig über die mentalen und kulturellen Möglichkeiten von Schimpansen berichtet haben, lasst uns doch noch ein wenig in die sozialen Strukturen und Hierarchien einsteigen. Aber seit gewarnt, die sozialen Strukturen von Schimpansen sind nicht so simpel wie man eventuell denken könnte und ab und zu ist es möglicherweise so verworren wie bei Game of Thrones (aber Vorsicht: den Vergleich bitte nicht allzu ernst zu nehmen). Jedoch kann das komplexe Gefüge aus Freund, Feind, Gruppe und Machtstrukturen für spannende Phänomene sorgen, die es sich lohnt näher zu untersuchen.


Lasst uns für dieses Thema aber vielleicht ganz "oben" anfangen - mit dem Alpha-Männchen. Um ein Alpha-Schimpanse zu werden gibt es aber nicht nur den einen Weg, sondern es kommt vielmehr auf die Persönlichkeit des jeweiligen Schimpansen an und welchen Stand seine Mutter hat und hatte. Eine Gemeinsamkeit die alle Alpha-Schimpansen jedoch haben, ist ein starkes Bündnis mit anderen untergeordneten Schimpansen. Diese Unterstützer sind essentiell für das Erlangen und Aufrechterhalten von Macht in einer Gruppe. Verbündeter ist aber nicht gleich Verbündeter. Manche sind früher Spielkameraden gewesen, manchmal sind es die eigenen Brüder oder aber "neue Freunde", die ihren Stand in der Gruppe verbessern wollen. Es kann auch sein, dass sich neue Bündnisse formen, um den alten Anführer zu stürzen. Ein Großteil des Lebens eines männlichen Schimpansen dreht sich also um das Auf und Ab im Machtgefüge (für die Interessierten hier ein Link zu einem Beispiel: "The Fall of Ferdinand"). Dieser stetige Machtkampf kann für interessante Einblicke und Veränderungen in das Sozialgefüge der Schimpansen sorgen (Brittany Cohen-Brown, 2018).


Aber wie steht es um die weiblichen Schimpansen? Welchen Platz nehmen sie in der Hierarchie ein? Zuerst einmal ist aber wichtig zu sagen, dass es auch Alpha-Weibchen gibt! Der Hauptunterschied zu denn Männchen ist, dass sie tendenziell weniger Aggression und Gewalt zur Zielerreichung einsetzen. Bei ihnen läuft viel mehr über Langzeit-Beziehungen und Persönlichkeitseigenschaften um den Platz in der Hierarchie zu sichern oder zu verbessern. Jedoch geht es nicht immer so zu. Alpha-Weibchen können auch zum Einsatz von Gewalt neigen, besonders wenn andere Weibchen von niedererem Rang sie verärgern. Den Vorteil den ein Schimpansen-Weibchen vom Alpha-Status hat ist: bessere Chancen auf Fortpflanzung und Zugriff zu besserer Nahrung. Wie bereits erwähnt, hat es der Nachwuchs von höherrangigen Weibchen leichter und genießt in der Regel selbst höheren Status (Brittany Cohen-Brown, 2018).


Ein weiterer interessanter Aspekt über Schimpansen ist das sie keine Kernfamilien haben sondern eher promiskuös sind. Das hat folgenden Vorteil: Keiner weiß so recht wer der Vater ist. Das sorgt dafür, dass Weibchen und ihr Nachwuchs weniger Angst haben müssen angegriffen zu werden und bietet somit indirekten Schutz. In ganz seltenen Fällen kommt es jedoch schon mal dazu das Weibchen (aufgrund von Wettbewerb um Nahrung) und Männchen (aus Rivalität) den Nachwuchs der anderen ihrer Gruppe umbringen. Es ist auch wichtig anzumerken, dass Männchen in der Regel in der Gruppe bleiben in die sie geboren wurden, während die Weibchen um das Jugendalter herum in andere Gruppen wechseln (de Waal, 2005).


Wo wir schon mal beim Thema Männchen und Weibchen sind, ist es nicht uninteressant auch einen Blick auf die "Erziehung" der beiden Geschlechter zu werfen. Hier sollte man sich aber hüten starke Vergleiche zum Menschen zu machen. Zum Großteil sind die Männchen nicht in die Erziehung und Aufzucht involviert. Das hat mit den promiskuösen Strukturen zu tun, die wir eben angesprochen haben. Interessanterweise hat aber eine Studie vor kurzem herausgefunden, das manche Väter ihren Nachwuchs scheinbar doch erkennen und sich dementsprechend positiver gegenüber ihm Verhalten (Murray et al., 2016). Jedoch sind die Gründe dafür noch nicht vollends verstanden. Man kann also sagen, die Mütter haben die ganze harte Arbeit zu bewältigen. Wie auch bei uns Menschen gibt es in der Mutter-Kind-Beziehung bei Schimpansen unterschiedliche Erziehungsstile (im weitesten Sinne). Manche Mütter sind recht protektiv andere sind etwas entspannter.


Mutter mit Kind


Zum Schluss würden wir gerne noch einen Blick auf die düsteren Seiten des sozialen Lebens der Schimpansen werfen. Dafür nehmen wir uns einem Thema an, bei dem wir lange Zeit glaubten es sei einzigartig für uns Menschen - Krieg. Krieg gibt es theoretisch überall dort, wo Schimpansengruppen auf andere Schimpansengruppen treffen. die Gründe dafür können verschieden sein. Beispielsweise kann es motiviert sein durch: Verteidigung des Territoriums, Wettbewerb um Futter, Raub und vieles weiteres. Der bekannteste Vorfall dahingehend war der "Gombe Krieg" der vier Jahre lang in der 1970ern herrschte. Alles begann durch den Tod des Alpha-Männchens. Dadurch spaltete sich die ursprüngliche Gruppe in den "Norden" und den "Süden". Die größere der beiden Gruppen drang anschließend immer wieder in das Gebiet der anderen ein. Stießen sie auf Mitglieder der anderen Gruppe attackierten sie sie und ließen sie zum Sterben zurück. Das führte schlussendlich zur Auslöschung der anderen Gruppe.


Noch seltener als diese Gewalt zwischen Schimpansen ist die Gewalt zwischen Schimpansen und anderen Spezies. Hier bei uns in Loango haben wir 2019 die ersten Beobachtungen von Schimpansen gemacht, die Gorillas attackierten. In beiden Fällen waren die Schimpansen in der Überzahl. Das Resultat: zwei getötete Gorillababys. Was sind die Gründe für diese Attacken? Wir vermuten, dass es mit Wettbewerb zwischen den Spezies zu tun hat oder die Gorillababys möglicherweise als Beute interpretiert wurden. Es könnte aber auch sein das die Schimpansen die Gorillas als Eindringlinge in ihr Territorium wahrgenommen haben, ähnlich wie es auch bei anderen Schimpansengruppen der Fall ist.

Interesse mehr über diesen Vorfall zu erfahren? Dann folgt dem nachfolgenden Link zu unserer Publikation in der Zeitschrift Nature: https://www.nature.com/articles/s41598-021-93829-x


Wir hoffen, dass all das über was wir heute berichtet haben einen ungefähren Einblick in die interessante und komplexe soziale Welt der Schimpansen und der Forschung diesbezüglich gegeben hat. Nichtsdestotrotz gibt es noch viel weiteres zu entdecken!


Das ist jedoch erstmal alles was wir zu diesem Thema sagen wollen. Haltet euch bereit für weitere Beiträge.



Mit freundlichen Grüßen

Das Ozouga-Blogging-Team





Quellen:


  1. Gallup, G. G., Jr. Chimpanzees: Self-recognition. Science 167, 86-87 (1970)

  2. Kano, F., Krupenye, C., Hirata, S., Tomonaga, M., & Call, J. (2019). Great apes use self-experience to anticipate an agent's action in a false-belief test. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 116(42), 20904-20909. https://doi.org/10.1073/pnas.1910095116

  3. Boesch, C. Cooperative hunting in wild chimpanzees. Animal Behavior 48, 653-667 (1994).

  4. Luncz, L., Mundry, R., & Boesch, C. (2012). Evidence for Cultural Differences between Neighboring Chimpanzee Communities. Current Biology, 22(10), 922-926. doi: 10.1016/j.cub.2012.03.031

  5. Matt Brunette, JGI Canada Volunteer (2020, June 9). Do Chimpanzees Have Culture? Jane Goodall. https://janegoodall.ca/our-stories/chimpanzees-and-culture/

  6. Ekman, P., & Friesen, W. V. (1971). Constants across cultures in the face and emotion. Journal of Personality and Social Psychology, 17(2), 124–129. https://doi.org/10.1037/h0030377

  7. Ekman P. Should we call it expression or communication?. Innovations in Social Science Research, 1997, vol. 10 (pg. 333-44)

  8. Parr LA, Hopkins WD, de Waal FBM. The perception of facial expressions in chimpanzees (Pan troglodytes), Evolution of Communication, 1998, vol. 2 (pg. 1-23)

  9. Cohen-Brown, B. (2018, July 11). From Top to Bottom, Chimpanzee Social Hierarchy is Amazing! Jane Goodall’s Good for All News. https://news.janegoodall.org/2018/07/10/top-bottom-chimpanzee-social-hierarchy-amazing/

  10. de Waal, F. A century of getting to know the chimpanzee. Nature 437, 56–59 (2005). https://doi.org/10.1038/nature03999

  11. Murray Carson M., Stanton Margaret A., Lonsdorf Elizabeth V., Wroblewski Emily E. and Pusey Anne E. 2016 Chimpanzee fathers bias their behaviour towards their offspring, R. Soc. open sci.3160441160441

  12. https://releasechimps.org/chimpanzees/intellect-and-emotion

  13. http://www.conservenature.org/learn_about_wildlife/chimpanzees/chimp_mothering.htm


  • yhardt0
  • 13. Aug. 2021
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Okt. 2021


Wir haben in einem unserer vorherigen Artikel ("Der Alltag der Schimpansen") davon erzählt, was Schimpansen den ganzen Tag so treiben. Heute wollen wir uns tiefgehender mit dem Thema Essen auseinandersetzen. Zudem wollen wir auch einem Aberglaube auf die Schliche kommen, dem Sie vielleicht auch verfallen sein könnten. Dazu kommt, dass wir das heutige Thema nutzen wollen, um auch ein paar Einblicke in das prosoziale Verhalten der Schimpansen zu bekommen. Dazu zählen wir das Teilen von Essen, das Nutzen von die Weitergabe von Fähigkeiten mit Werkzeugen.


Fangen wir zunächst einmal mit dem Aberglauben an, den wir auch wenn wir ihn selbst nicht glauben, bestimmt schon an vielen Stellen aufgeschnappt haben. Und zwar das Schimpansen und andere (Menschen)-Affen Bananen lieben, denken Sie nur einmal an den Disney-Film "Das Dschungelbuch" zurück. Aber natürlich ist das nicht der einzige Beweis, den wir hier anführen möchten. Ihnen fallen sicher noch mehr ein. In den Mainstreammedien werden Schimpansen schon seit Jahrzehnten als "bananenliebend" dargestellt. Nichtsdestotrotz gibt es in jüngerer Zeit immer mehr Zoos, die Bananen von der Speisekarte ihrer Schimpansen streichen, weil der hohe Zuckergehalt und die damit einhergehenden Konsequenzen Gesundheitsprobleme, wie zum Beispiel kariöse Zähne und Diabetes verursachen können. Jedoch steckt, wie auch in vielem anderen Aberglaube ein Körnchen Wahrheit. Schimpansen mögen Bananen schon sehr gern. Ein möglicher pseudo-"wissenschaftlicher" Grund dafür könnte eine Studie aus den 1930ern sein. Dort fand man heraus das Affen in Gefangenschaft Bananen stark gegenüber anderen Futterarten präferierten. Bananen waren knapp hinter Trauben (die wiederum auf dem 1. Platz verortet waren) angesiedelt (Katz & Katz, 1936). Diese Information hat es aus irgendeinem Grund in viele Futterrichtlinien von Zoos geschafft. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, das die Banane eine von Menschen domestizierte Pflanze ist. Das bedeutet, dass wilde Schimpansen in der Regel nicht in Berührung mit dieser Köstlichkeit kommen.


Schimpansen sind hauptsächlich Frugivore (ca. 2/3 ihrer Ernährung basiert auf Früchten) und werden in der Literatur deswegen auch oft als "Fruchtspezialisten" bezeichnet. Jedoch essen sie auch Blätter, Insekten, Fleisch und Honig. Bei uns in Loango gelangen sie zum Beispiel über die geschickte Nutzung von speziellem Werkzeug, an Honig aus Untergrundbienennestern (Estienne und Kollegen, 2017). Der Fleischkonsum wird über die Jagd auf andere Tiere befriedigt. Es ist jedoch noch zu klären, inwiefern Saisonalität einen Einfluss auf das Jagdverhalten in verschiedenen Schimpansenpopulationen hat. Andere Faktoren, die zu berücksichtigen sind, wären: Präsenz/Abwesenheit von Beutespezies, andere Fressfeinde mit denen die Schimpansen im Wettbewerb stehen oder der Einfluss von Menschen (McGrew, 1983).


Häufig teilen wir Menschen gerne unser Essen, aber wie sieht es da bei den Schimpansen aus? Essen sie auch mit Freunden und Verwandtschaft? Unabhängig von uns Menschen, ist das Teilen von Nahrung, außerhalb von Fortpflanzung und Verwandtschaft, eine Rarität im Tierreich. Jedoch gibt es da auch Ausnahmen! Zum Beispiel Schimpansen oder Bonobos. Einblicke in ihr Verhalten könnte uns helfen die Evolution menschlicher Kooperation besser zu verstehen. Lassen Sie uns dafür nun einmal genauer hinschauen.


Einer Studie zufolge teilen Schimpansen gerne mit ihren Freunden. Darauf haben auch dominantere und bettelnde Artgenossen keinen großen Einfluss (Samuni und Kollegen, 2018). Es gibt zwar Variation, wenn es ums Teilen von Ressourcen geht, jedoch wird bei Schimpansen generell viel geteilt (Silk und Kollegen, 2013). Andere Studien zeigen, dass männliche Schimpansen mit empfänglichen weiblichen Schimpansen teilen. Im Gombe Nationalpark in Tansania konnte man dabei einen positiven Einfluss auf direkte (Stanford, 1998) und zukünftige Paarung feststellen. Im Nationalpark Taï in der Elfenbeinküste konnte man das nur für zukünftige Paarung nachweisen (Gomes & Boesch, 2011). Des Weiteren teilen männliche Schimpansen auch mit anderen männlichen Schimpansen, wenn diese bereits mit ihnen geteilt haben oder die anderweitig verbündet sind. Diese Beobachtungen konnten in Uganda und der Elfenbeinküste gemacht werden (Mitani & Watts 1999, 2001; Boesch & Boesch-Achermann 2000; Mitani 2006). Zudem wird auch häufig nach der Jagd geteilt (Silk und Kollegen, 2013). Jedoch gibt es auch "tolerierten Diebstahl" (Blurton Jones, 1984) und Teilen-unter-Druck (Wrangham 1975; Stevens & Stephens 2002; Stevens & Gilby 2004). Das bedeutet das männliche Schimpansen Teile der Beute abgeben, weil sich der Kraftaufwand der zur Verteidigung gegen die Bettler nötig wäre nicht lohnt. Auch hierfür stammen die Beobachtungen aus dem Gombe Nationalpark in Tansania.


Bisher haben wir nur die generellen Mechanismen betrachtet, die beim Teilen von Nahrung wichtig sind. Wie sieht es jedoch tatsächlich aus, wenn bei Schimpansen geteilt wird? Dafür nutzen die Schimpansen eine Menge Gesten. Dazu zählt das Ausstrecken der Hand oder das "Sich-Gehör-Verschaffen" durch Vokalisation (grunzen und winseln). Wenn Schimpansen sich über ihre Nahrung freuen kann das durch Umarmungen, Berührungen, Küsse oder sozio-sexuellem Verhalten zum Ausdruck gebracht werden.


So viel nun zum beobachtbaren Teil des Verhaltens. Lassen Sie uns aber nun einen Blick in das "Innere" der Schimpansen beim Teilen werfen. Oxytocin, oder im allgemeineren auch als das "Liebeshormon" bekannt, kann nicht nur in uns Menschen gefunden werden. Auch bei Schimpansen ist es nachweisbar und kann deshalb dafür genutzt werden, um noch ein wenig mehr über das prosoziale Verhalten der Schimpansen zu erfahren. Samuni und Kollegen (2018) konnten zum Beispiel eine hohe Konzentration Oxytocin feststellen, wenn Fleisch oder andere wertvolle Nahrungsmittel nach der Jagd miteinander geteilt wurden. Es könnte also sein, dass Oxytocin ein Schlüsselhormon für die Entwicklung von kooperativem Verhalten ist. Davon mal abgesehen scheinen die Oxytocin-Effekt für Honig und Fleisch am stärksten zu sein. Das heißt irgendetwas besonderes haben diese beiden Dinge an sich. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes mal!


Geteilt wird aber nicht nur bei der Nahrung. Es werden auch Werkzeuge geteilt und Fähigkeiten weitergegeben. Für viele wilde Schimpansen ist das Nutzen von Werkzeugen äußerst wichtig und essentiell. Jedoch ist das Lernen dieser Fähigkeiten kein leichtes Unterfangen. Die meisten Beobachtungen hierzu stammen von Mutter-Kind Beziehungen.

Unabhängig davon resultiert die Weitergabe von Werkzeug in einer Minderung an Nutzung und Futtermenge für denjenigen, der sein Werkzeug hergibt. Für den der das Werkzeug erhält bedeutet es wiederum das Gegenteil. Da die Abgabe von Werkzeug mit großen Kosten verbunden ist, haben diejenigen die es tuen aber Strategien entwickelt um diesen Verlust wieder auszugleichen. Ein Beispiel für die Weitergabe von Werkzeug bei uns in Loango ist die Extraktion von Honig aus Untergrundbienennestern. Weil die Nutzung der besagten Werkzeuge schwer ist und von einem erfahreneren Schimpansen zu einem weniger kompetenten Artgenossen vollzogen wird kann man an dieser Stelle auch von Lehre sprechen.


Im Video: Rekambo Schimpansen holen Honig aus einem Untergrundbienennest


An dieser Stelle würden wir gerne unseren Artikel schließen und in kurzen Worten die Möglichkeiten von Lernprozessen und Evolution in einem interessanten Zitat zusammenfassen: “Teach a chimpanzee to fish for insects to eat, and you feed her for a lifetime. Teach her a better way to use tools in gathering prey, and you may change the course of evolution.” (Musgrave, 2019)


Bis bald,

Euer Ozouga-Blogging-Team



Quellen:

  1. (1936), Some Problems concerning the Feeding Behaviour of Monkeys. By Professor DAVID KATZ, Ph.D., and ROSA KATZ, Ph.D.*. Proceedings of the Zoological Society of London, 106: 579-582. https://doi.org/10.1111/j.1469-7998.1936.tb08519.x

  2. Samuni L., Preis A., Mielke A., Deschner T., Wittig R. M. and Crockford C. 2018. Social bonds facilitate cooperative resource sharing in wild chimpanzees. Proc. R. Soc. B. 285: 20181643 20181643 https://doi.org/10.1098/rspb.2018.1643

  3. Estienne, Vittoria & Stephens, Colleen & Boesch, Christophe. (2017). Extraction of honey from underground bee nests by central African chimpanzees ( Pan troglodytes troglodytes ) in Loango National Park, Gabon: Techniques and individual differences. American Journal of Primatology. 79. 22672. 10.1002/ajp.22672.

  4. Washington University in St. Louis. "Chimpanzees more likely to share tools, teach skills when task is complex: Study has implications for evolution of technology and culture in humans." ScienceDaily. ScienceDaily, 24 December 2019.

  5. Silk, Joan & Brosnan, Sarah & Henrich, Joseph & Lambeth, Susan & Shapiro, Steven. (2013). Chimpanzees share food for many reasons: The role of kinship, reciprocity, social bonds and harassment on food transfers. Animal Behaviour. 85. 941–947. 10.1016/j.anbehav.2013.02.014.

  6. Stephanie Musgrave, Elizabeth Lonsdorf, David Morgan, Madison Prestipino, Laura Bernstein-Kurtycz, Roger Mundry, Crickette Sanz. Teaching varies with task complexity in wild chimpanzees. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2019; 201907476 DOI: 10.1073/pnas.1907476116

  7. McGrew, W.C. Animal foods in the diets of wild chimpanzees (Pan troglodytes): Why cross-cultural variation?. J. Ethol. 1, 46–61 (1983). https://doi.org/10.1007/BF02347830

  8. Stanford, CB. Chimpanzees and Red Colobus. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press; 1998.

  9. Gomes CM, Boesch C. Wild chimpanzees exchange meat for sex on a long-term basis. PLoS One. 2011; 4:e5116. [PubMed: 19352509]

  10. Mitani, JC. Reciprocal exchange in chimpanzees and other primates. In: Kappeler, PM.; van Schaik, CP., editors. Cooperation in Primates: Mechanisms and Evolution. Heidelberg: Springer-Verlag; 2006. p. 101-113.

  11. Mitani JC, Watts DP. Demographic influences on the hunting behavior of chimpanzees. American Journal of Physical Anthropology. 1999; 109:439–454. [PubMed: 10423261].

  12. Mitani JC, Watts DP. Why do chimpanzees hunt and share meat? Animal Behaviour. 2001; 61:915– 924.

  13. ​​Blurton Jones NG. A selfish origin for human food sharing: tolerated theft. Ethology and Sociobiology. 1984; 5:1–3.

  14. Wrangham, RW. Ph.D. thesis. Cambridge University; 1975. Behavioural ecology of chimpanzees in Gombe National Park, Tanzania.

  15. Stevens JR, Stephens DW. Food sharing: a model of manipulation by harassment. Behavioral Ecology. 2002; 13:393–400.

  16. Stevens JR, Gilby IC. A conceptual framework for nonkin food sharing: timing and currency of benefits. Animal Behaviour. 2004; 67:603–614.

  17. Boesch, C.; Boesch-Achermann, H. The Chimpanzees of the Taï Forest: Behavioural Ecology and Evolution. Oxford: Oxford University Press; 2000.


Aktualisiert: 2. Okt. 2021



Hallo liebe*r Leser*in,


heute würden wir Ihnen gerne unsere Schimpansen vorstellen und darstellen wie ein gewöhnlicher Tag für unsere Verwandten aussieht. Hierfür würden wir Sie gerne zu einem Gedankenexperiment einladen. Stellen Sie sich vor, Sie gehen heute Nacht ins Bett und wachen als ein Schimpanse unserer Rekambo-Gruppe auf.

Wie würde Ihr Tag aussehen? Was würden Sie essen? Wo würden Sie schlafen? Lassen Sie uns diesen Fragen gemeinsam auf den Grund gehen!


Schimpansen sind auf jeden Fall Frühaufsteher und starten mit der Sonne in den Tag. Durch die Nähe zum Äquator ist das über das Jahr gesehen relativ konstant. Konkret bedeutet das: Der Tag beginnt um circa 6:30.


Was ist das erste was wir morgens brauchen? Essen natürlich! Nichts geht über ein nahrhaftes Frühstück. Aufgrund dessen errichten Schimpansen häufig ihre Nester in der Nähe von Bäumen, die Früchte tragen, die sie gerne essen. Es ist nicht übertrieben, wenn wir sagen, dass der Tag eines Schimpansen sich stark ums Essen dreht. Hier bei uns in Loango steht den Schimpansen dafür eine Auswahl von 150 verschiedenen Spezies zur Verfügung. Um etwas genauer zu sein: In Abhängigkeit zur Jahreszeit besteht die Ernährung von Schimpansen hauptsächlich aus Früchten, aber auch Blättern, Samen, Kernen, Blumen, Insekten und hin und wieder auch etwas Fleisch von Schildkröten, Duckern und sogar Affen. Dazu kommt auch noch, dass Schimpansen einige innovative Techniken entwickelt haben um an sonst schwer erreichbare Nahrungsquellen zu gelangen, zum Beispiel Honig aus unterirdischen Bienennestern (Estienne und Kollegen, 2017a, 2017b, 2019; Moscovice und Kollegen, 2007).


Des Weiteren haben Schimpansen ein Repertoire an beeindruckenden Fähigkeiten, die Ihnen die Nahrungssuche erleichtern. Dazu gehört das Klassifizieren von Bäumen die Nahrung für sie tragen, die Merkfähigkeit bezüglich Menge und Saisonalität über das Jahr hinweg und das Planen der effektiven Nutzung dieser Nahrungsquellen ohne große Umwege (Janmaat und Kollegen, 2013, 2014, 2016).


Schimpansen verbringen knapp ein drittel ihres Tages mit Essen und Nahrungssuche. Damit ist das neben Schlaf die Aktivität, der sie am meisten Zeit widmen. Neben dem Essen ist aber auch die Pflege ein wichtiger Tagesbestandteil. Außer den offensichtlichen Vorteilen die es mit sich bringt (Entfernung von Schmutz und Parasiten), hilft es aber auch dabei soziale Bindung innerhalb der Gruppe aufzubauen oder zu erhalten.


Super! Wir haben den halben Tag bereits hinter uns. Nun haben wir uns aber auch ein wenig Ruhe verdient. Schimpansen nutzen den Tag gerne zum Schlafen oder Ausruhen, zusätzlich zum nächtlichen Schlaf. Da gibt es nur eine Ausnahme... junge Schimpansen (so ungefähr im Kleinkindalter). Denen ist das Wort Ruhe noch fremd, ganz im Gegensatz zu ihren noch etwas jüngeren Mitstreitern, die fast den ganzen Tag schlafen. A pro pos schlafen: An den meisten Tagen, bevor es ans bauen der Nester geht, gibt es natürlich nochmal eine kleine Mahlzeit. Manchmal verbunden mit ein wenig Suche, wenn nicht gerade etwas in der Nähe zu finden ist. Nach dieser letzten Mahlzeit geht es ans Finden eines geeigneten Nistplatzes und an das Errichten des Nests. Das machen sie jeden Abend und zudem immer an einem anderen Ort!


Was wir bisher beschrieben haben ist soweit erstmal ein normaler Tag. Jedoch gibt es Tage, an denen eine Gruppe, aus hauptsächlich männlichen Schimpansen bestehend, zusammen auf Patrouille geht. Das kann manchmal dazu führen, das sie mit einer anderen Gruppe Schimpansen zusammenstoßen - entweder verbal oder visuell. Die Rundgänge finden in der Regel im Randgebiet des eigenen Territoriums statt und haben das Ziel Anzeichen für andere Schimpansengruppen ausfindig zu machen. Dazu werden zum Beispiel Futterreste untersucht oder an Blättern oder sichtbaren Laufwegen gerochen.

Jedoch ist hierbei große Vorsicht nötig, weil die Aufklärungsmission sonst scheitert und man eventuell in Unterzahl gerät. Das kann sogar soweit gehen, dass die Eindringlinge getötet werden (Wilson und Kollegen, 2014). Bei uns in Loango variiert die Häufigkeit in der auf Patrouille gegangen wird über das Jahr hinweg. Je nach Forschungsstätte sieht das aber noch mal anders aus.


(*Das Geräusch von einem Fingerschnipsen ertönt*) Sie sitzen wieder vor Ihrem Bildschirm! Wie hat Ihnen der Tag als Schimpanse gefallen? Interessant, oder?

Das ist jedoch fürs erste alles was wir berichten können. Aber halten Sie die Augen offen für neue Artikel, die bald veröffentlicht werden.



Mit lieben Grüßen,


Das Ozouga-Blogging-Team




Quellen:


  1. Erkenntnisse aus unserer eigenen Forschungsarbeit mit den Schimpansen der Rekambo-Gruppe

  2. Pruetz, Jill & Mcgrew, William. (2001). What does a chimpanzee need? Using natural behaviour to guide the care of captive populations.

  3. Moscovice, L. R., Issa, M. H., Petrzelkova, K. J., Keuler, N. S., Snowdon, C. T., & Huffman, M. A. (2007). Fruit availability, chimpanzee diet, and grouping patterns on Rubondo Island, Tanzania. American journal of primatology, 69(5), 487–502. https://doi.org/10.1002/ajp.20350

  4. Estienne, V, Stephens, C, Boesch, C. Extraction of honey from underground bee nests by central African chimpanzees (Pan troglodytes troglodytes) in Loango National Park, Gabon: Techniques and individual differences. Am J Primatol. 2017a; 79:e22672. https://doi.org/10.1002/ajp.22672

  5. Estienne, V., Mundry, R., Kühl, H.S. and Boesch, C. (2017b), Exploitation of underground bee nests by three sympatric consumers in Loango National Park, Gabon. Biotropica, 49: 101-109. https://doi.org/10.1111/btp.12354

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  9. Wilson, M. L., Boesch, C., Fruth, B., Furuichi, T., Gilby, I. C., Hashimoto, C., Hobaiter, C. L., Hohmann, G., Itoh, N., Koops, K., Lloyd, J. N., Matsuzawa, T., Mitani, J. C., Mjungu, D. C., Morgan, D., Muller, M. N., Mundry, R., Nakamura, M., Pruetz, J., Pusey, A. E., … Wrangham, R. W. (2014). Lethal aggression in Pan is better explained by adaptive strategies than human impacts. Nature, 513(7518), 414–417. https://doi.org/10.1038/nature13727


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